Autorenkreis im Klostereck - 15.-30.5.2023
Literatur und Kunst im Eck
Sechzehn Tage lang hatte der Landsberger Autorenkreis eine Besuchsadresse. Oder um es mit den Worten von Sandro Wirth zu sagen: „Sonnenschein zu freudigem Anlass, so stehen wir vor der Pforte am Klostereck und warten auf Einlass in den Kunstraum. Lichtdurchflutet und freundlich einladend ist es hier. Die Deckenmalerei und die Architektur geben dem Raum ein besonderes Flair.“
Das Kulturbüro der Stadt hat dies ermöglicht. In der zweiten Maihälfte präsentierte der Kreis der Schreibenden aus Landsberg und der Umgebung seine Ernte aus 19 Jahren Gemeinsamkeit ganztags auf einem großen Büchertisch und in einer Regalwand. Alle vier Tage wechselnde Ausstellungen mit Gemälden, Zeichnungen, Collagen jener Autoren, die auch als Bildende Künstler tätig sind, luden zum Schauen ein. Nachmittags und abends konnte man bei Lesungen in die Themenvielfalt unserer Autoren reinhören.
Mit „Warum schreibe ich – und was?“ war eine solche Lesung überschrieben. Da wäre zum einen die pure Lust am Spiel mit der Sprache, dann überbordende Gefühle, positive wie negative, die sich in Worten und Sätzen Bahn brechen. Schreiben ist ebenso Ventil zum Loslassen des als schwer Empfundenen wie Mittel zum Festhalten des Mahnenden oder besonders Beglückenden. Es ist Herausforderung zum Kreativsein oder Heilmittel der Einsamkeit, immer aber Mitteilung – an sich selbst oder andere. Für manche gehört das Schreiben zu den Selbstverständlichkeiten des Lebens schlechthin, ist wie Schlafen, Essen, Trinken; indem sie notieren, aufschreiben, biografieren begreifen sie ihr eigenes Leben besser. Zum „Was“ gab es dann viele gelesene Beispiele von den Autoren und gute Gespräche mit äußerst interessiertem Publikum.
Auch „Heimat“, „Wasser“ und andere „Herzenssachen“ wurden thematisiert. Eine ausführliche mehrseitige Nachlese mit zahlreichen Bildern findet sich hier [3.081 KB]
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„Wir konnten mitten in der Stadt zeigen, wer wir sind“, resümierte Barbara Koopmann. „Wir haben an Literatur Interessierte kennengelernt, die zu unseren Lesungen kommen wollen, zum Zuhören oder um ihre eigenen Texte vorzulesen. Das hätte sicher auch Helmut Glatz gefallen und den anderen verstorbenen Persönlichkeiten, an die wir durch Lesungen ihrer Texte gedacht haben.“
Carmen B. Kraus