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Erstes Weihnachtsbuch - 21.11.2021

Erstes Weihnachtsbuch im Autorenkreis

Haben Sie noch ein paar Geschichten im Nachlass von Helmut Glatz? Wir haben noch einen Platz im Verlagsprogramm frei und würden heuer noch ein Büchlein von ihm herausgeben.
Die Anfrage aus dem Verlag erreichte die Familie im August, und da das Jahr sich zielstrebig dem Ende zuneigte, schickte sein Sohn Thomas von dem Stick mit fertig zusammengetragenen, aber noch unveröffentlichten Büchern jenes mit dem provokanten Namen „Heilige unheilige Weihnachtsgeschichten von hier und anderswo“.
Am Nachmittag desselben Tages zeigte sich, wie ernst Librikon es damit meinte: der erste Umbruch kam bereits auf elektronischem Weg zurück. Noch einmal wurde es geprüft – und zum Druck freigegeben.
Das handliche kleine Bändchen mit neun Geschichten und sieben zarten Zeichnungen von Helmut Glatz enthält auf 66 Seiten auch einen Nachruf seines langjährigen Autorenfreundes Daniel Ableev, Mitherausgeber der „Novelle – Zeitschrift für Experimentelles“. Er bringt darin die Umschreibung „äußerst charmant inszenierte Seltsamkeiten“ zur Sprache, die teils auch auf dieses Bändchen zutrifft, und: „Sein seltenes Kunststück und Verdienst ist es, auf Zynismus zu verzichten, doch niemals auf skurrilen Witz.“ Einen tiefen Einblick gewährt der Eintrag auf dem Rückumschlag:
„Ich glaube, wir haben die Menschen unterschätzt!“, sagte es.
„Konsumartikel machen sie nicht glücklich.
Wir müssen uns etwas anderes ausdenken!“
Aus den alternativen Adventslesungen im Autorenkreis sind einige seiner pfiffigen oder besinnlichen Geschichten bereits bekannt: „Sherlock Holmes und der Zechpreller (ein Weihnachtskrimi)“, „Die Nikoläuse – ein zoologischer Exkurs“, „Wir müssen ihnen mehr Zeit geben“, „Der Hase und der Igel“, „Der Überlebensnikolaus“, „Die Geschichte vom Floh“ und „Ein Buch ist wie ein Kind (Statt eines Nachwortes)“.
Zwei Kostproben aus den Geschichten „Zeit, Zeit, ich verkaufe Zeit“ und „Die Landsberger Geburt“ konnte Thomas Glatz schon im November als spontane Überraschungslesung im Rochlhaus in Thaining darbieten – im Rahmen der Ausstellung und Buchvorstellung „Ein Wort“ von Lore Kienzl und Rena Geilich.
So ist nun nicht nur das erste Weihnachtsbuch von Helmut Glatz erschienen, sondern auch das erste solche des Landsberger Autorenkreises. Sein Gründer preschte wieder einmal allen voran.

Carmen B. Kraus