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Das Sterntreffen in Landsberg - 4.6.2015

Ein Tagebuch

Mittwoch, 3. Juni 2015

Die Vorbereitungen für das Sterntreffen laufen: Am Vormittag treffen sich die Helfer vom Landsberger Autorenkreis im Pfarrsaal Maria Himmelfahrt, um die Tische und Stühle herzurichten und die Dekoration anzubringen. Hannelore Warreyn hat die Getränke besorgt, Max Dietz kümmert sich um die Lautsprecheranlage, Angelika Müller, Lore Kienzl und andere machen die Dekoration.

Natürlich gibt es bei solchen Gelegenheiten Pannen, die man am allerwenigsten erwartet hat: Die Bremsen meines Autos blockieren, es muss in die Werkstatt gebracht werden. Zum Glück kriege ich einen Ersatzwagen gestellt.

Am Nachmittag um 16 Uhr ist dann ein kleines „Familientreffen“ bei Frau Schindler, einer alten Freundin von Gerda Mucker. Es ist eine gemütliche Runde bei Kaffee und Kuchen im grünen, baumumstandenen Garten: Herr und Frau Schindler, Gerda Mucker, Christine Korntner, Renate und ich. Wir unterhalten uns lange und angeregt. Dann fahren wir zum Hotel hinauf und setzen uns beim benachbarten Opatija Grill in den vollbesetzten Biergarten. Es ist sehr heiß, wir genießen es, im angenehm Kühlen zu sitzen und bleiben bis spät in die Nacht.

Donnerstag, 4. Juni 2015

Am Vormittag hole ich Herbert Pedit am Kauferinger Bahnhof ab und bringe ihn zum Hotel Landsberger Hof. Es sind bereits einige Lyrikfreunde eingetroffen. Wir gehen mit Gerda Mucker und Christine Korntner die paar Schritte zum nahen italienischen Restaurant und sitzen angenehm im Schatten, fast wie in Italien. Die drei essen Pizza, ich aber fahre heim (weil Renate gekocht hat) und um 16 Uhr wieder zum Landsberger Hof: Repräsentantensitzung. Die einzelnen Repräsentanten berichten der Reihe nach. Gerda Mucker protokolliert es. Die anschließende Diskussion dreht sich vor allem um die Frage, wie die Veranstaltungen in den einzelnen Repräsentanzen attraktiver gemacht werden können und vor allem wie man Publikum und Mitglieder anlockt. Es wird auch vorgeschlagen, den Namen „Lyrikfreunde“ zu ändern, was aber nicht nur von Herrn Reinsch aus Berlin vehement abgelehnt wird.

Während der Sitzung treffen bereits die anderen Teilnehmer des Sterntreffens ein, die entweder mit dem Auto kommen oder mit dem Taxi vom Bahnhof. Hannelore Warreyn und Christine Korntner, unterstützt von Ida Rittner, nehmen die Ankömmlinge in Empfang und erledigen den Papierkrieg: Einsammeln der Tagungsgebühr, Austeilen der Unterlagen: Flugblatt mit dem Programm, Freundschaftsbändchen (sie wurden von Renate Exsz und den Kindern des Kinderheims Sankt Alban in Dießen angefertigt und sollen als Ausweis dienen), Informationsmaterial des Touristbüros usw.

Inzwischen hat sich das Hotel gefüllt. Es sind nunmehr auch die Landsberger Autoren hier, außerdem Lyrikfreunde, die nicht angemeldet waren und überraschend eintreffen. Das gibt manches freudige Wiedersehen, und nur mit Mühe können die Plaudernden zur „offiziellen“ Begrüßung in den Garten hinausgescheucht werden. Es werden Sekt, Saft und Wasser gereicht. Zuerst begrüßt Helmut Glatz die Anwesenden und bedankt sich bei den Landsberger Helfern mit einer Rose. Dann spricht der Schirmherr, Franz-Xaver Rößle, Oberbürgermeister a.D. der Stadt Landsberg, sein Grußwort. Schließlich auch Vizepräsident Herbert Pedit, der die Präsidentin der Gesellschaft der Lyrikfreunde, Frau DDr. Michelfeit, entschuldigt.

Anschließend begibt sich die ganze Gesellschaft in einer langen Karawane zum gemeinsamen Abendessen ins benachbarte Gasthaus „Opatija Grill“, wo bereits Tische hergerichtet sind.

Obwohl nach Karte serviert wird, geht es recht flink, so dass gegen 21 Uhr, wieder im Aufenthaltsraum des Hotels, die traditionelle Leserunde der Autoren beginnen kann. Jeder kann sich mit einem eigenen Gedicht vorstellen. Da die Runde sehr groß ist, dauert der Abend ziemlich lang. Trotzdem ist das Publikum sehr aufmerksam und konzentriert, und es werden viele interessante, schöne, spannende Gedichte vorgetragen.

Freitag, 5. Juni 2015

Um 9 Uhr treffen sich die Mitglieder der Gesellschaft im Aufenthaltsraum / Frühstücksraum zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen. Die Versammlung läuft reibungslos ab. Weil die Präsidentin erkrankt ist, begrüßt wieder Herbert Pedit und geleitet durch die Versammlung. Christine Korntner gibt einen Überblick über den Kassenstand. Der Sprecher der Kassenprüfer, Herr Mandl, bescheinigt perfekte Kassenführung. Die Kassiererin Christine Korntner wird einstimmig entlastet. Dann die Neuwahlen, von H. Svadek geleitet: Alle Vorstandsmitglieder werden per Akklamation wiedergewählt. Herbert Pedit gibt noch bekannt, dass das nächstjährige Sterntreffen in Bad Mitterndorf stattfindet.

Anschließend wandert man zu Fuß zum Bayertor hinüber, wo um 10.30 Uhr die Stadtführung beginnt. Es kommen immer mehr Autoren und Interessenten. Der Schirmherr, Herr Rößle, trifft ein, ebenso der Referent des Nachmittags, Wilfried Olbrich, mit Frau, auch Peter Würl vom befreundeten Autorenkreis Allgäu und andere, wie Olga, die in München arbeitet. Stadtführerin ist Sieglinde Soyer vom Gästeführerverein. An einzelnen Plätzen ist jeweils die Möglichkeit geboten, einen passenden literarischen Text zu rezitieren.

Vor dem Bayertor trage ich mein Gedicht von der Alten Bergstraße vor. Dann geht es über den Säulenhof des Jesuitenkollegs in die prächtige Jesuitenkirche Hl. Kreuz. Auch Herr Rößle weiß eine Menge aus der Landsberger Geschichte zu erzählen. Vor der Kirche liest Renate Exsz – beim Blick zur Justizvollzugsanstalt in der Ferne – ihr Gedicht „Hinter den Mauern“. Wir wandern in langer Reihe die steile Malteserstiege hinunter in die Blatterngasse, dann durch die engen Gassen in die schöne, von Dominikus Zimmermann erbaute Johanniskirche. Hier liest Frau Wiecha ein schönes Gedicht. Auf Wunsch der Autoren führt Frau Soyer die Gesellschaft dann noch zum Lechwehr, wo Klaus Wuchner und Angelika Müller Gedichte über den Lech zum Besten geben.

Es ist nun 13.30 Uhr, und die Anwesenden lechzen nach einem kühlen Bier. So verteilt sich die Gesellschaft in die vielen Lokale der Innenstadt. Ich führe noch einige Orientierungslose zum Eingang des Pfarrsaales, damit sie am Nachmittag wirklich hinfinden, und dann setzen wir uns mit Familie Olbrich zum Essen an einen schattigen Tisch beim Fischerwirt.

Rechzeitig um 14.30 Uhr gehen wir zum Pfarrsaal Maria Himmelfahrt hinüber. Dort sind schon Hannelore Warreyn, Max Dietz und noch weitere Helfer. Nach und nach füllt sich der Saal. Da die Öffentlichkeit eingeladen wurde, sind außer den Autoren auch interessierte Landsberger Besucher anwesend.

Ich stelle Wilfried Olbrich vor, den ja die Mitglieder der Gesellschaft von seinen regelmäßigen literarischen Aufsätzen in der Begegnung kennen. Sein Thema ist „Naturlyrik gestern und heute“. Er fasst es straff und allgemein verständlich und zeigt auf, wie sich die Sprache der Lyrik, aber auch das Verständnis der Natur im Laufe der Zeit gewandelt haben, beginnend von Klopstocks Hymnen bis zum kürzlich preisgekrönten Buch von Jan Wagner: Regentonnenvariationen. Ich bedanke mich beim Referenten mit einer Flasche Sekt und der ganz neu erschienenen, noch druckfrischen Anthologie des Landsberger Autorenkreises „Zwischen den Toren“.

Man plaudert noch ein wenig, und dann ist es schon wieder Zeit für den Bus. Wir gehen gemeinsam zum Ignaz-Kögler-Gymnasium, damit alle auch hinfinden! O Wunder – keiner hat sich verlaufen! 16.45 Uhr: Abfahrt des Busses nach Kaufering zur Lechauhalle. Ich fahre nicht mit, sondern hole mein Auto aus der Tiefgarage, weil ich zu den Puppenspielern ins Theater muss. Es ist nämlich noch eine Probe angesetzt! Ich komme gerade noch rechtzeitig zum letzten Akt. Anschließend setze ich mich mit den Puppenspielern im Theater zusammen zur gemeinsamen Jause.

Dann rasch mit dem Auto zur Lechauhalle hinunter – dort lässt es sich die Gesellschaft der Lyrikfreunde gut gehen. Es ist ein prächtiges Büffet aufgebaut. Leider bekommt Frau Jarisch solche gesundheitlichen Probleme, dass wir ein Taxi rufen müssen. Weil das Taxi aber auf sich warten lässt, bringe ich sie und ihren Mann mit dem Auto über Alt-Kaufering und die Felder zum Hotel zurück. Dann wieder zurück zur Schule Kaufering. Ich komme gerade noch recht, als die Besucher, von der Lechauhalle kommend, aus dem Bus steigen. Auch einige Kauferinger Gemeinderäte haben sich eingefunden. Ich begrüße alle, und schon geht es los: „Die chinesische Nachtigall“.

Chinesische Musik, der Einzug der Karawane (als Schattenspiel), der Kaiser auf seinem Thron ... Wer kennt es nicht, Andersens schönes Märchen!? Dagmar Berg ist, in ein prächtiges Gewand gehüllt, als Vorleserin vor der Bühne. Kurze Pause. Man erfrischt sich mit einigen Getränken. Dann geht es weiter mit dem Schwarzlichttraum – die bösen Geister bedrängen den Kaiser. Aber die kleine Nachtigall kommt und erlöst ihn. Schluss. Applaus. Die Spieler stellen sich vor der Bühne auf und verbeugen sich. Ein ganzes Dutzend Akteure! Man staunt. Nachher können die Besucher noch hinter die Bühne schauen und auch das Spielen mit den Puppenfiguren probieren. Es ist bereits 22 Uhr. Rückfahrt mit dem Bus.

Samstag, 6. Juni 2015

Wie ich zum Landsberger Hof komme, steht der Bus schon da. Die meisten Ausflügler sind bereits eingestiegen. Wir wollen gerade abfahren, da kommt das Ehepaar Jarisch mit dem Auto. Sie waren im Landsberger Krankenhaus bzw. bei Gesola: Frau Jarisch muss sofort abreisen und in Wien stationär behandelt werden. Das ist sehr schade und traurig, und wir fahren ohne sie ab.

Im strahlenden Sonnenschein geht die Fahrt durch das Fuchstal nach Oberdießen. Am Eingang des Malura-Museums wartet Lore Kienzl schon auf uns. Wir können die Besucher gerade noch „einfangen“, bevor sie sich unternehmungslustig im Museum verteilen. Lore berichtet über den in Oberschlesien geborenen Maler Oskar Malura. Er prägte nach dem Krieg vor allem die Schwabinger Kunstszene in München, war unter anderem „Bürgermeister der Traumstadt“, wo die Münchner Künstler (berühmt war damals keiner, aber mancher wurde es später) in ihren Fantasien schwelgten. Später lebte er in Südamerika und Indien, wo er sich mit Rabindranat Tagore anfreundete. Wieder zurück, schuf er sich in diesem „gottverlassenen“ schwäbischen Dorf aus einem alten Bauernhaus ein Museum, das heute von seinem Sohn, einer Stiftung und einem Freundeskreis verwaltet wird. Ebenso interessant war die aktuelle Kunstausstellung mit den winzigen, lustigen Tonfiguren Angela Eberhard und den luftigen Farbkompositionen von Reinhard Fritz. Wir wanderten durch die Räume, kletterten die schmalen Treppen von Stockwerk zu Stockwerk und sahen noch einen kurzen Film über das Leben Maluras an. Als wir wieder im Erdgeschoss waren, setzte sich Liane Presich-Petuelli spontan ans Klavier und spielte so temperamentvoll den türkischen Marsch und einige schmissige Walzer, dass Christine Korntner gleich mitgerissen wurde und mit Ingrid Linhart über das Parkett wirbelte.

Um 12 Uhr stiegen wir wieder in den Bus und fuhren nur wenige Kilometer weiter bis zum idyllisch an den Weldener Weihern gelegenen Gasthaus Seerose. Dort war bereits gedeckt, es gab Spargel, Schweinsbraten oder Forelle zur Auswahl. Zur Nachspeise oder zum Kaffee setzte man sich dann draußen ans Seeufer und schaute den Schwimmern im Wasser zu. Manche machten auch einen kleinen Spaziergang, die Weiher entlang. Um 14 Uhr stellten sich die Kaltentaler Alphornbläser am Waldweg auf und begannen mit ihrem Konzert. Es war ein besonderes Erlebnis, hier in diesem abgelegenen Tal den gewaltigen Klang der Instrumente zu hören.

Mancher wäre gern noch länger gesessen, aber es war Zeit für den Rückweg durch das sonnendurchflutete Lechtal. Wieder im Hotel, bestand die Möglichkeit, im Garten den „Poetenbaum“ zu dekorieren. Anschließend traf man sich im Aufenthaltsraum. Gudrun Achenbach leitete die kleine Leserunde, bei der sich die Mitglieder der Lyrikfreunde und des Landsberger Autorenkreises mit ihren Gedichten abwechselten. Es war eine gemütliche Autorenrunde, und manche lyrische Kostbarkeit wurde zu Gehör gebracht. Ich kann nicht sagen, wie es endete, weil ich heimfuhr, um mich umzuziehen. Die auswärtigen Autoren konnten dann nach Gusto in den umliegenden Lokalen zu Abend essen. Der Wirt bestellte ein Sammeltaxi, weil am Wochenende in Landsberg keine Busse fahren (Provinz!). Das Sammeltaxi musste dann im Pendelverkehr einige Male zum Hauptplatz fahren. Ich fuhr mit Renate und Thomas in die Tiefgarage, und wir gingen von dort zum Pfarrsaal hinüber. Hier waren bereits die Vorbereitungen für den Festabend im Gange. Frau Gottschalch mit ihrem Cateringdienst richtete, unterstützt von Hannelore Warreyn, Angelika Müller und anderen, das Büffet her. Gabriele Selder und Brigitte Amthor, die beiden „KlariNetten“, waren schon eine halbe Stunde davor eingetroffen, um sich einzuspielen. Nach und nach stellten sich auch die Besucher ein, der Saal füllte sich – wir hatten die Öffentlichkeit eingeladen (Carmen B. Kraus hatte ein schönes Plakat entworfen, das wir aushängen konnten). Pünktlich um 19.30 Uhr begann ich mit der Begrüßung:

Ein Märchen

(in Anspielung auf das seinerzeitige Poesie-Festival, das der damalige Oberbürgermeister Franz-Xaver Rößle durchführte und dessen Fortsetzung vom Stadtrat – mit einer Stimme Mehrheit – abgelehnt wurde).

„Es war einmal ein Poesie-Festival, das kam nach Landsberg. Und in Landsberg gefiel es ihm so gut, dass es sagte: Ich will für immer hier bleiben. Gewährt mir bitte Asyl.

Da trat der weise Magistrat zusammen, und einige nickten, und einige schüttelten ihre Köpfe. Und diejenigen, die die Köpfe schüttelten, waren die mehreren. Da musste das Poesiefestival wieder hinausziehen in die Fremde, in die Ferne und ward nie mehr gesehen.

Das Poesiefestival aber hatte eine ganz, ganz kleine Schwester. Die wohnte vornehmlich in Österreich. Und eines Tages sagte sie, ich möchte doch auch einmal nach Landsberg kommen und schauen, was für eine schöne Stadt das ist.

Und hier ist sie – die Gesellschaft der Lyrikfreunde!“


Nun begrüßte ich

die Gesellschaft der Lyrikfreunde mit ihrem Vizepräsidenten Herbert Pedit und der Generalsekretärin Christine Korntner,
den Landsberger Autorenkreis mit seinem Präsidenten Max Dietz,
die Mitglieder des Historischen Vereins (er hatte explizit für diese Veranstaltung eingeladen) mit ihrer Vorsitzenden Sigrid Knollmüller, der ehemaligen 3. Bürgermeisterin von Landsberg,
schließlich den jetzigen Kulturbürgermeister Axel Flörke
und den ehemaligen Oberbürgermeister und Schirmherrn des Sterntreffens, Franz Xaver Rößle.

Zunächst spricht Axel Flörke als offizieller Vertreter der Stadt sein Grußwort.

Dann folgt der Festvortrag von Franz-Xaver Rössle: „Landsberg im Spiegel der Literatur“. Er schlägt einen weiten Bogen vom Essayisten und Philosophen Michel de Montaigne bis zu Peter Dörfler und Luise Rinser. Ein Thema, das natürlich besonders für die anwesenden Landsberger Besucher interessant war.

Natürlich wird den drei Ehrengästen die brandneue Anthologie „Zwischen den Toren“ überreicht.

Es ist immer noch recht warm. Die Gesellschaft begibt sich zur wohlverdienten Pause ans Büffet. Anschließend der Höhepunkt des Abends:

Die Verleihung der Dichterpreise. Herbert Pedit leitet ein, dann fährt Christine Korntner fort: Zunächst ein Sonderpreis an Hegran Djuya aus Afghanistan. Sein Gedicht wird auf Wunsch des Publikums noch einmal von Othmar Seidner wiederholt. Er liest auch die Jungautorengedichte und die Gedichte der nicht anwesenden Preisträger.

Dann Christine Wutzl, die 3. Leserpreisträgerin. Sie trägt nicht nur ihre Preisgedicht vor, sondern auch einige weitere schöne Gedichte.

Dann der 1. Preisträger, Thomas Glatz aus Landsberg. Er liest sein Preisgedicht „fonte santa“ und anschließend noch einen fantastisch-surrealistischen Prosatext „Der Schlangenbeschwörer“.

Christine Korntner überreicht den Siegern jeweils Urkunde und Plakette – und natürlich das traditionelle Tiroler Speckbrettl.

Sonntag, 7. Juni 2015

Am frühen Morgen fahren wir wieder zum Landsberger Hof. Einige Autoren gehen, angeführt von Renate, zu Fuß zur Heilig Kreuz Kirche hinüber, wo um 9.45 Uhr der Gottesdienst beginnt. Es sollen/dürfen auch Dankgebete gelesen werden. Hannelore Warreyn bringt die Fürbitten vor. Ingrid Linhart liest ihr Gebet und weist auch mit einigen Worten darauf hin, dass die Gesellschaft nicht nur aus Österreichern besteht, sondern längst den ganzen deutschen Sprachraum umfasst. Ernst Eliasch verzichtet auf sein Dankgebet, weil Pfarrer Bals das Gedicht vorher lesen wollte. Ernst meint, in seinem Alter hätte er eine Zensur nicht nötig.

Ich unterhalte mich im Frühstücksraum mit den anderen Lyrikfreunden, die noch beim Frühstück sitzen. So nach und nach verabschiedet sich der eine und der andere. Um 10 Uhr fahre auch ich weg und bringe Herbert Pedit nach Kaufering zum Bahnhof, von wo er Richtung München–Innsbruck abreist.

Dann wieder zurück zum Hotel. Familie Wassertheurer ist noch da; ihnen hat es so gut gefallen, dass sie noch einige Urlaubstage anhängen wollen. Auch Hannelore Warreyn und Max Dietz sind eingetroffen. Wir setzen uns mit Christine Korntner und Gerda Mucker zusammen und machen Kassensturz.

Mittag. Wir essen beim Italiener „Antica Roma“ in der Weilheimer Straße und unterhalten uns so gut, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Renate will ein altes Versprechen einlösen: mit Gerda Mucker nach Bad Wörishofen fahren. So machen wir uns zu viert auf den Weg: meine Frau Renate, Gerda Mucker, Christine Korntner und ich.

In Bad Wörishofen parken wir in der Tiefgarage beim Kurhaus und kommen gerade recht zum schmissigen Kurkonzert, so dass wir (im Schatten!) bis 16.30 Uhr sitzen bleiben. Anschließend holen wir im Kurhaus Prospekte und spazieren die Kneipp-Straße entlang bis zum Kurpark. Natürlich versäumen es Christine und Renate nicht, sich mit aufgeschürzten Hosenbeinen ins Wasserbecken zu stürzen. Wir besichtigen den Kräuter- und den Rosengarten und spazieren wieder zurück zum Kneipp-Platz, wo es zur Belohnung einen Eisbecher gibt.

Anschließend – es ist schon spät! – Rückfahrt nach Landsberg. Wir essen im Waitzinger Bräustüberl (draußen, denn es ist immer noch wunderbar warm) zu Abend, Kaiserschmarrn, und unterhalten uns so lange, bis wir die allerletzten Gäste sind. Dann fahren wir die beiden Damen zum Landsberger Hof zurück und verabschieden uns.

Helmut Glatz