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Bei der RBK-Ausstellung - 7.9.2014

Kunst zum Hören, Sehen und Fühlen


Bei sonnigstem Festwetter ließen es sich viele Veitsmarktbesucher nicht nehmen, der 5. Autorenlesung im Rahmen der RBK-Ausstellung die Ehre zu geben. Eingeladen hatte wie immer die Künstlerin Lore Kienzl, dieses Mal zum Thema „Kunst und Künstler“.

Warmes Licht durchflutete die Säulenhalle und tauchte Kunstwerke, Leser und Gäste in eine wohlig-erwartungsvolle Atmosphäre. Beseelt von Robert Eilers Didgeridoo- und Oskar Imhofs Gitarrenklängen schwebten die Worte der Autoren unter dem Gewölbe der ehemaligen Spitalschule aus dem 19.Jahrhundert, um laut Lore Kienzls Einführungsrede eine verbindende, wechselseitige Beziehung mit Musik und bildender Kunst einzugehen.

Im ersten Lesungsteil erzählten Angelika Müller, Frits Schmidt, Gerwin Degmair und Hannelore Warreyn von der Melodie, die dem Schreiben innewohnen kann, von der Möglichkeit, Texte altbekannter Lyriker zu übersetzen , vom „Fluss der Zeit“, dem auch der Todesweg in „Gottes liebe Hände“ zugehört; sie ließen keinen Zweifel daran, dass die Kreativität des Menschen vielfältig ist und somit „dein Weg“ zählt.

Furios wurde in der Lesepause die Mundharmonika in jazzige Schwingungen versetzt und trieb das Didgeridoo zu atemtechnischen Höchstleistungen an. Musikimprovisationen drängten aus den Hallenecken zum lyrischen Zentrum in die Raummitte. Dort wurden im zweiten Teil der Lesung von Joachim Giebelhausen und Roland Greißl Fragen aufgeworfen wie: Ist der Zufall im Leben wohl die Steuerung aus göttlicher Kraft? Was war zuerst: Henne oder Ei, Kunst oder Künstler? Max Dietz und Lore Kienzl beschäftigte ein literarischer Regenbogen, der sich von „Fausts Verdammnis“ über Salvador Dali und „Musenblut“ bis hin zur Entstehungsgeschichte eines Gemäldes spannte, die das Gefühl des Künstlers als großes Erleben, „Zwiegespräch mit dem Portrait“ und Suche nach dem „Sinn des Lebens“ beschreibt.

Der musikalische Abschluss war bewusst ruhig und besinnlich gewählt, um Raum für Eigeninterpretation des Gehörten zu lassen. So manch kleines Lächeln wurde bei den Ausführungen der Autoren in die Gesichter der Zuhörer gezaubert, und das „Wollen nach mehr“ von bildender Kunst, Musik und Lyrik dürfte Hoffnung auf eine Fortsetzung dieser Veranstaltungsreihe im nächsten Jahr geben.

Angelika Müller